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Mitgliederversammlung 2024: Kraftvoll in die Zukunft

Die Mitglieder des Holzindustrieverbandes genehmigen eine Beitragserhöhung und profitieren von ausgebauten Dienstleistungen.

An erster Stelle zu nennen ist die Berufsbildung. Da blieb im letzten Jahr fast kein Stein auf dem anderen. Neu plant HIS nicht nur die überbetrieblichen Kurse, sondern führt sie auch gleich durch. Dies auf der Grundlage des neuen Berufsbildes Holzindustriefachmann/frau EFZ, was zwei weitere Megaprojekte mit sich zog: Erarbeitung eines neuen Lehrmittels und eines neuen Qualifikationsverfahrens. Dazu kommt die Entwicklung einer neuen Prüfungsordnung für Holzfachspezialisten FA sowie eines neuen Rahmenlehrplanes für Holztechniker HF. Dass das nicht gratis zu haben ist, war an der Mitgliederversammlung allen klar. Ebenso, dass es sich lohnt, in die Zukunft des Berufsstandes zu investieren. Auch nahmen die Mitglieder wohlwollend zur Kenntnis, dass die Geschäftsstelle in den Bereichen Betriebswirtschaft und Kommunikation zugelegt hat. Die Webseite kommt übersichtlicher daher, im Extranet findet sich nun, fein säuberlich geordnet, eine Fülle hilfreicher Dokumente. Neu ist HIS auch an der VGQ-Tagung als Veranstaltungspartner präsent, und sowohl der Holzpuls-Newsletter als auch der Jahresbericht sind noch professioneller aufgemacht.

In Anerkennung des bisherigen Leistungsausweises, aber auch mit Blick auf die grossen Herausforderungen der Zukunft, fiel der Entscheid der HIS-Mitglieder fast einstimmig aus, die beantragte Beitragserhöhung von immerhin durchschnittlich rund 50% bei Betrieben ohne Einschnitt und 10% bei Betrieben mit Einschnitt zu akzeptieren und dem Verband finanziell den Rücken zu stärken. Von Einzelnen in Frage gestellt wurde unter der imposanten Holzkuppel des Zauberhutes in Knie’s Kinderzoo Rapperswil einzig, warum HIS weiterhin an den unterschiedlichen Beitragsmodellen für Mitglieder mit Einschnitt und ohne Einschnitt festhält. Auch wurde teilweise nicht verstanden, weshalb die Beitragserhöhung erst im Nachhinein und nicht schon vor dem Start dieser Projekte vorgeschlagen wurde. Die Mitglieder stimmten auch der Revision des Fachgruppenreglements zu: Unternehmen, die sich in Fachgruppen engagieren, müssen neu zwingend Aktivmitglied von HIS sein. Damit soll gewährleistet werden, dass sich alle Betriebe gleichermassen an der Grundfinanzierung des Verbandes engagieren.

Kontinuität herrscht auch im Vorstand von HIS. Sämtliche Mitglieder – Urban Jung, Tobias Osterwalder, Gauthier Corbat, Jacques Rime, Pascal M. Schneider und Thomas Lädrach – wurden mit Applaus wiedergewählt, wobei sich die beiden letzteren nurmehr für ein Jahr verpflichteten, um in dieser Zeit ihre Nachfolge regeln zu können. Für Thomas Lädrach besonders wichtig ist zudem, den Prozess der integralen Wald- und Holzstrategie zu Ende begleiten zu können. «Es geht darum, die Schweizer Wald- und Holzpolitik zusammenzuführen und dabei die Nutzfunktion des Waldes zu stärken», sagte Lädrach, und: «ich bin optimistisch, dass dies gelingen wird.»

Interessant waren auch die Marktinformationen von Ernest Schilliger, Urban Jung und Gauthier Corbat. So erfuhr das Publikum, dass Kanada zulasten von Europa seine Weltmarktposition gestärkt hat und das vom Westen sanktionierte Russland auf der Suche nach Ersatzmärkten und neuen Vertriebskanälen fündig geworden ist. Für Verunsicherung auf den Weltmärkten sorgen die nach wie vor hohen Rohstoffpreise und die tiefen Absatzpreise. Vor allem unter Druck sind hierzulande die Restholzpreise und die Pelletpreise. Erfreulich bei den Pellets ist hingegen, dass der Import um einen Drittel gesunken ist und somit momentan 82% des Schweizer Pelletverbrauchs durch die inländische Produktion abgedeckt ist. Bei Eiche und Buche wird von tendenziell sinkenden Preisen ausgegangen, Esche dagegen gewinnt an Wert.   

Trotz aller Unwägbarkeiten bleibt HIS-Präsident Thomas Lädrach optimistisch: Die Zinsen sinken, der Holzbau boomt, auch die Nachhaltigkeitsdebatte spielt dem Baustoff Holz in die Karten, so dass grosse Bauunternehmen ambitionierte Holzbauziele definiert haben. Damit die Holzindustriebranche als Ganzes davon profitieren kann, braucht es den Austausch zwischen den Unternehmen. Das Rahmenprogramm dieses bestens organisierten Anlasses mit zwei Apéros und einem gemeinsamen Mittagessen bot beste Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Bestehende zu vertiefen.