Die Holzindustrie in Zahlen
Holzverarbeitung
Die Schweizer Holzindustrie verarbeitet überwiegend Nadelholz, hauptsächlich Fichte und Tanne. Laubholz macht nur etwa 4 Prozent der verarbeiteten Menge aus.
Die Schnittholzproduktion von derzeit 1,2 Mio. Kubikmetern geht zu 50–60 Prozent in den Baubereich. Dann folgen Paletten/Kisten, Export, Baumärkte, Innenausbau und Fensterbau. Restholz wird für die Herstellung von Papier und Holzwerkstoffen (z. B. Spanplatten) verwendet. Immer wichtiger wird Restholz auch für die Energieerzeugung. Viele Sägewerke produzieren bereits Wärme für die eigenen Trockenkammern und für Fernwärmenetze, die grössten Betriebe kommen nun auch für die Produktion von Biomassestrom in Frage.
Rundholzeinschnitt und Schnittholzproduktion, 2015–2023
(1000 m3) | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
Rundholzeinschnitt | 1891 | 1884 | 1783 | 1862 | 1863 | 1946 | 2061 | 2083 | 2007 |
Schnittholz-Produktion | 1163 | 1153 | 1085 | 1120 | 1125 | 1168 | 1248 | 1252 | 1200 |
Nadel-Schnittholz | 1089 | 1074 | 1037 | 1075 | 1077 | 1114 | 1196 | 1195 | 1150 |
Laub-Schnittholz | 75 | 79 | 48 | 45 | 48 | 55 | 52 | 56 | 50 |
Quelle: BFS - Eidg. Holzverarbeitungserhebung 2023
Aus den runden und konischen Stämmen entsteht zirka 60 Prozent Schnittholz als Hauptprodukt. Gleichzeitig fallen also 40 Prozent Restholz als Nebenprodukte an: Säge- und Hobelspäne, Hackschnitzel, Schwarten/Spreissel, Rinde. Die kontinuierliche Abfuhr dieser grossen Restholzmenge ist wichtig, sonst stünden die Sägewerke bald still.
Beschäftigung
Die Holzindustrie ist ein wichtiger Arbeitgeber und spielt eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft. Sie bietet über 7200 Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen, über die Verarbeitung bis hin zur Weiterverarbeitung und Vermarktung von Holzprodukten. Damit trägt sie wesentlich zur Beschäftigung und wirtschaftlichen Stabilität in vielen Regionen bei.
Anzahl Beschäftigte in der Holzindustrie
Bereiche | Beschäftigte |
Sägewerke | 2597 |
Holzhobelwerke und Holzoberflächenbehandlung | 568 |
Holzimprägnierwerke | 87 |
Herstellung von Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten | 922 |
Herstellung von Parketttafeln | 485 |
Herstellung von vorfabrizierten Holz- Fertigbauteilen | 1604 |
Herstellung von Verpackungsmitteln und Ladungsträgern aus Holz | 981 |
Total | 7244 |
Quelle: BFS - Statistik der Unternehmensstruktur 2021
Umweltleistungen
Die Schweizer Holzindustrie leistet einen wesentlichen Beitrag zum aktiven Klimaschutz. An den Standorten der HIS-Mitglieder wird deutlich mehr Strom erzeugt, als für den Einschnitt des Rundholzes und die Trocknung des Schnittholzes verbraucht wird. Die Nutzung der lokalen und nachwachsenden Ressource Holz verringert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und ermöglicht eine langfristige CO2-Speicherung.
Solarstrom
Sägereien und Holzindustriebetriebe nutzen die grossen Dachflächen ihrer Produktionsbetriebe zur Herstellung von Solarstrom. Ende 2023 beträgt die Solarstromproduktion total 21Mio. kWh auf insgesamt 134'800m2 Dachfläche bei 69 Betrieben. Dabei betreiben 62 Mitglieder eine eigene Solaranlage, und 7 weitere Firmen stellen ihre Dachfläche Dritten zur Verfügung.
Prozess- und Fernwärme
54 HIS-Betriebe betreiben Fernwärmeanlagen, mit denen sie über ein Netz von Rohren und Verteilerstationen Wärme über kleine bis mittlere Entfernungen zu den Verbrauchern transportieren. Nicht selten versorgen diese Anlagen ganze Quartiere oder kleinere Gemeinden mit Wärme.
Biomassestrom
Biomasse ist nicht von Wetter, Sonne und Wind abhängig. Die anfallende Biomasse aus der Produktion, Rinde und Holz, wird in CO2-neutralen Biomassestrom umgewandelt. An 8 Standorten von HIS-Mitgliedern werden Biomassekraftwerke betrieben, in denen die anfallende Biomasse (Rinde und Holz) aus der Produktion in 89.4 Mio. kWh CO?-neutralen Biomassestrom umgewandelt wird.
CO2-Speicherleistungen
Mit der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes und der stofflichen Nutzung der erneuerbaren Ressource Holz wird der CO2- Haushalt der Schweiz positiv beeinflusst. Die Unternehmen der Schweizer Holzindustrie verarbeiten Rohholz zu Schnittholz und Holzwerkstoffen. Durch eine langfristige Verwendung dieser Produkte, beispielsweise in Gebäuden, wird der gebundene Kohlenstoff in Holzobjekten gespeichert. Zugleich können energieintensive Materialen wie Stahl oder Beton ersetzt werden.
Weiterführende Informationen
Für Interessierte haben wir hier eine Auswahl der wichtigsten Links zu weiterführenden Informationen zusammengestellt. Diese Links bieten vertiefte Einblicke in verschiedene Aspekte der Holzindustrie. Nutzen Sie diese Ressourcen, um sich umfassend über die Branche zu informieren und aktuelle Entwicklungen zu verfolgen.
Jahresbericht von Holzindustrie Schweiz
Der umfangreiche Jahresbericht von Holzindustrie Schweiz bietet eine Fülle von Informationen zur nationalen und internationalen Marktentwicklung. Er enthält detaillierte Analysen und Statistiken, die einen tiefen Einblick in die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche geben.
Eidgenössische Holzverarbeitungserhebung
Die Eidg. Holzverarbeitungserhebung ist eine Vollerhebung in allen Sägereien in der Schweiz über das Wirtschaftsjahr. Erfasst werden der jährliche Rundholzeinschnitt in m3 in den Sägereien. Schnittholz und Restholz werden aufgrund der vom Betriebsleiter geschätzten Angaben berechnet. Auch die Verwertung des Restholzes als Energieholz (im eigenen Betrieb oder von Dritten), als Papier-, Zellstoff und Plattenwerke wird aufgrund der Schätzungen berechnet.
BFS - Eidgenössische Holzverarbeitungserhebung 2023
Jahrbuch Wald und Holz
Das Jahrbuch Wald und Holz wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) verfasst und herausgegeben. Es informiert ausführlich über die Waldressourcen, die Holznutzung, die Leistungen und Produkte des Waldes, die Holzverarbeitung und den Handel mit Holz und Holzprodukten der Schweiz. Die meisten Daten stammen aus Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des BAFU
BAFU - Jahrbuch Wald und Holz 2023